Etwas ueber Sounddesign und mein Vintage Studio :-)


Das muss eine wilde Zeit gewesen sein damals 1966. Mein Vater kaufte sich gerade sein erstes Philips Stereotonband, ich kam mit 4,75 cm/sec auf die Welt. Gentechnisch direkt mit dem Tonband - Virus infiziert.

Seit dem habe ich meine Vorliebe fuer Geraete, die beim Abspielen von Musik sich dabei noch drehen nicht abgelegt.
In meinen Shows koennt Ihr eine Revox G36 und eine Tandberg 10XD (Dolby) bewundern. Beide sind 2 Spur und ich lasse sie immer wieder gerne mal laufen. Fuer kleine Gewinnspiele gerne auch mal Rueckwaerts oder auf halber Geschwindigkeit.
Da mein Bandmaterial inzwischen auch schon aelter als 20 Jahre ist brauch mal desweilen auch mal neue Baender die inzwischen recht teuer geworden sind.

Als Plattenspieler ist ein Revox B790 im Einsatz. Umgebaut auf Schnellstart hat er ein sehr gutes Klangbild gerade bei LP's.

Microphontechnisch habe ich ein Neuman U89. Es ist schon ein Traum und du kannst am Pupsgerauesch noch das Herkunftsland der Bohne ermitteln. Des weitern noch ein Senheiser MKH50 welches ich für reine Sprachaufnahmen benutze.

Abgehoert wird mit 2 Boxen der Marke "Eigenbau" vom Holger D. Sie sind das Ergebniss von stundenlangen Hoertests und sie sind seit mehr als 20 Jahren in meinem Besitz. Sie sind sehr an die Professional Line von Dynaudio angelehnt. Moderne Boxen klingen natuerlich noch aufgeloester allerdings sind sie im Abhoerbereich auch ermuedender. Fuer das Neutrale Hoererlebniss habe ich 2 Cabasse Boxen. Kein Bass, aber absolut Neutral :-)

Als Endverstaerker benutze ich im Moment einen von mir restaurierten altehrwürdigen Kirkaeter Moderator MC150 und eine Roehrenkombi  TAB V81. Frisch eingemessen mit russischen Endröhren.


Als Kopfhoerer habe ich so einiges ausprobiert. Viele moegen meinen Jecklin Float weil ich damit aussehe wie Mork vom Ork. Der Klang ist auch Fantastisch, ohne Frage. Allerdings ist er auf Dauer doch etwas unhandlich und er zerzaust meine Frisur :-) Des weiteren einen Beyerdynamik DT 100 fuer Ausseneisaetze die ich vor 20 Jahren das letzte mal hatte *g* und natuerlich meine AKG's. Der Standart den AKG K141 habe ich letztens noch im Fernsehen bei einem Studiotermin von DSDS im Einsatz gesehen. Ich habe noch die erste Version mit inzwischen ausgeleierten Muscheln. Aber der Kopfhoerer der mich bis dato am meissten beeindruckt hat, ist der AKG K240 DF. Den hatte ich bis vor kurzen 15 Jahre im Dauereinsatz und die Muscheln sind immer noch Top und der Klang fuer Abmischungen in den Nachtstunden einfach Superduperspitzenklasse!  Beim K240 der 3. Generation den AKG K240 MKII habe ich das Gefuehl, dass jemand die Baesse und Hoehen um 6 dB angehoben hat. Ich bin noch dabei mich umzugewoehnen aber so hoert die Nachfolge Generation Ihr Mixe ab. Das ich auch ohne Bassanhebung ein einwandfreies Sounddesign hinbekommen habe macht mich natuerlich auch ein wening Stolz :-)

Was die Leute an meinen shows wohl am meissten beeindrukt ist der alte Yamaha DMC 1000 Mischer. Das war mit das erste Digitalmischpult welches ich vor ein paar Jahren fuer 350 Pfund ersteigert habe. Angeblich soll es aus den heiligen Gefilden von Trevor Horn stammen womit er Mitte der 80er FGTH aufgenommen hat. Da ich eine sehr fruehe Hardware-Version besitzte koennte das sogar hinkommen.  Lustig ist dann die Beschreibung aus heutiger Hinsicht:

Compact size
The DMC1000 is extremely size-efficient when compared with other consoles offering the same number of inputs. With its internal power supply, it is compact enough to be transported using a small vehicle and set up on a table top.


Na klar und mit seinen 50 Kg Gewicht auch super einfach die Treppen hoch zu bekommen. Das Mischpult verarbeitete alle damals moeglichen und unmoeglichen digitalen Standarts. Deshalb konnte ich mir noch 3 Behringer 2496 A/D D/A Wander dazu kaufen um es zu erweitern. Aber machen wir uns nix vor; im Prinzip ist das Mischpult Computerschrott weil du sowas heute auf unter 5 Kg gekommst. Aber wer will das schon? Ein alter Mercedes von 1966 verbaucht auch nicht unbedingt unter 15 Liter aber zum anschauen immer noch absolut unuebertroffen. So geht es dem Pult auch welches ich auch erst mal Restauriert habe und einen Stromverbrauch eines ausgewachsenen Toasters hat.

Ich werde oft gefrag wie ich denn den Sound so hinbekomme. Nun ja, das ist u.a. die alte Kunst der Audio-Roehrentechnik. Ich konnte mir Mitte der 90er noch ein paar Roehrenvorverstaerker V76 und Sendebegrenzer U89 von TAB und Siemens aus den 50ern und 60ern ergattern. Wenn du die dann vorher mit einem Modernen Multibandkompressor ansteuerst, dann hast du es FAST raus. Aber nur fast denn Sounddesign ist immer noch eine Kunst die leider nicht mehr viele beherrschen.....

Ueber Soundkarten und Computer koennen wir uns dann mal spaeter unterhalten :-) Aber da ist das technisch Machbare schon erreicht und die Unterschiede nur noch marginal.